Was tun bei Mittelohrentzündung? Tipps und Behandlungsmöglichkeiten

Eine Mittelohrentzündung kann äußerst schmerzhaft und unangenehm sein. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie bei einer Mittelohrentzündung tun können, um die Symptome zu lindern und eine schnellere Genesung zu unterstützen. Lesen Sie weiter, um hilfreiche Tipps und Ratschläge zur Behandlung dieser Erkrankung zu erhalten.

Symptome und Behandlungsmöglichkeiten bei Mittelohrentzündung

Symptome und Behandlungsmöglichkeiten bei Mittelohrentzündung

Eine akute Mittelohrentzündung, auch bekannt als akute Otitis media, ist eine häufige Erkrankung bei Babys und Kleinkindern. Die Symptome können Schmerzen, Fieber, Schlafstörungen und übermäßiges Weinen umfassen. In den meisten Fällen heilt eine akute Mittelohrentzündung innerhalb von 2 bis 3 Tagen von selbst ab und führt selten zu ernsthaften Komplikationen. Um die Schmerzen zu lindern, können schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden. Es ist wichtig, den Krankheitsverlauf genau zu beobachten, da in einigen Fällen weitere Behandlungen erforderlich sein können.

Die häufigste Ursache für eine akute Mittelohrentzündung ist eine Infektion der oberen Atemwege wie Erkältungen oder Grippe. Dabei gelangen Viren oder Bakterien in den Rachenraum und verursachen eine Entzündung der Schleimhäute im Ohr. Bei Babys und Kleinkindern kann sich die Infektion leicht auf das Mittelohr ausbreiten, da ihre Ohrtrompete noch sehr fein ist. Auch vergrößerte Rachenmandeln oder allergische Reaktionen können das Risiko einer Mittelohrentzündung erhöhen.

Die Diagnose einer akuten Mittelohrentzündung wird in der Regel durch eine körperliche Untersuchung des Ohrs, des Halses und des Rachenraums gestellt. Das Trommelfell wird mit einem Otoskop untersucht, um Anzeichen einer Entzündung zu erkennen. Bei Bedarf kann auch die Hörfähigkeit getestet werden.

Um Mittelohrentzündungen vorzubeugen, ist es wichtig, Kindern seltener Schnuller zu geben und in einer rauchfreien Umgebung aufwachsen zu lassen. Passivrauchen erhöht das Risiko von Infektionen im Bereich der Atemwege und des Nasen-Rachen-Raums. Eine akute Mittelohrentzündung kann in der Regel mit schmerzlindernden und fiebersenkenden Medikamenten behandelt werden. Antibiotika sind nur dann erforderlich, wenn eine bakterielle Infektion vorliegt.

Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Hausmitteln oder pflanzlichen Mitteln bei der Behandlung von Mittelohrentzündungen. Es ist daher ratsam, sich bei Fragen oder Unsicherheiten an einen Kinderarzt zu wenden.

Quellen:
– Bhutta MF, Head K, Chong LY et al. Aural toilet (ear cleaning) for chronic suppurative otitis media. Cochrane Database Syst Rev 2020; (9): CD013057.
– Coleman C, Moore M. Decongestants and antihistamines for acute otitis media in children. Cochrane Database Syst Rev 2008; (3): CD001727.
– Jones LL, Hassanien A, Cook DG et al. Parental smoking and the risk of middle ear disease in children: a systematic review and meta-analysis. Arch Pediatr Adolesc Med 2012; 166(1): 18-27.

Ursachen und Risikofaktoren für Mittelohrentzündung

Ursachen und Risikofaktoren für Mittelohrentzündung

Eine akute Mittelohrentzündung tritt in der Regel im Zusammenhang mit einer Erkältung, Grippe, Halsentzündung oder einer ähnlichen Infektion auf. Dabei gelangen Viren oder Bakterien in den Rachenraum und führen zu einer Entzündung der Schleimhäute. Dies führt wiederum zu einer vermehrten Bildung von Flüssigkeit, wodurch die Schleimhäute im Ohr und im Verbindungsgang zwischen Mittelohr und Rachen anschwellen. Das Sekret aus dem Mittelohr kann nicht mehr abfließen und staut sich im Ohr an, was zu Schmerzen und Beeinträchtigungen des Hörens führen kann.

Bei Babys und Kleinkindern ist die Tube, die den Rachenraum mit dem Mittelohr verbindet, noch sehr fein und kurz. Dadurch können Krankheitserreger aus dem Nasen-Rachen-Raum leicht ins Mittelohr gelangen. Auch vergrößerte Rachenmandeln (sogenannte „Polypen“) können die Belüftung des Mittelohrs behindern und eine Entzündung begünstigen. Allergische Reaktionen oder Infektionen der Nasennebenhöhlen können ebenfalls dazu führen, dass die Tube anschwillt und das Mittelohr sich entzündet.

Kinder haben ein höheres Risiko für Mittelohrentzündungen, wenn sie häufig mit anderen Kindern in Kontakt kommen, beispielsweise in Kindergärten oder Schulen. Auch das Rauchen in der Umgebung des Kindes erhöht das Risiko für Infektionen im Bereich der Atemwege und des Nasen-Rachen-Raums. Passivrauchen schwächt zudem die Immunabwehr des Kindes.

Es gibt jedoch keine spezifischen Maßnahmen, um Mittelohrentzündungen zu verhindern. Eltern können lediglich darauf achten, dass ihre Kinder in einer rauchfreien Umgebung aufwachsen und ihnen seltener einen Schnuller geben.

Häufigkeit und Verlauf von Mittelohrentzündungen bei Kindern

Die akute Mittelohrentzündung ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Babys und Kleinkindern. Bis zum Alter von drei Jahren erkranken die meisten Kinder mindestens einmal daran. Etwa 80 von 100 Kindern haben bis zu diesem Alter bereits eine Mittelohrentzündung durchgemacht. Bei manchen Kindern tritt die Erkrankung sogar mehrmals auf.

Eine akute Mittelohrentzündung heilt in der Regel innerhalb von 2 bis 3 Tagen von selbst ab, ohne weitere Folgen zu hinterlassen. In seltenen Fällen kann es jedoch zu Komplikationen kommen, wie zum Beispiel einer Mastoiditis, bei der sich die Entzündung hinter den Ohren ausbreitet.

Bei einigen Kindern bleibt nach einer akuten Mittelohrentzündung Flüssigkeit im Mittelohr zurück. Dies nennt man Paukenerguss. Dadurch kann es zu Hörstörungen kommen, die die Sprachentwicklung verzögern können. In seltenen Fällen kann das Trommelfell vernarben und das Hören dauerhaft beeinträchtigt sein.

Es ist wichtig, den Krankheitsverlauf gut zu beobachten und bei anhaltenden Beschwerden oder Verdacht auf Komplikationen einen Arzt aufzusuchen.

Folgen einer unbehandelten Mittelohrentzündung

Folgen einer unbehandelten Mittelohrentzündung

Eine unbehandelte Mittelohrentzündung kann verschiedene Folgen haben:

1. Chronische Otitis media

  • Wenn eine Mittelohrentzündung über mehrere Wochen anhält, spricht man von einer chronischen Otitis media.
  • Schmerzen und Fieber klingen dabei zwar ab, aber die Flüssigkeit bleibt im Mittelohr.
  • Bei vielen Kindern fließt auch immer mal wieder eitriges Sekret aus dem Ohr.
  • Es besteht bei langanhaltenden Entzündungen die Gefahr, dass die Hörfähigkeit dauerhaft beeinträchtigt wird.

2. Paukenerguss

  • Manchmal klingt die Entzündung ab und das Trommelfell verheilt, aber es bleibt Flüssigkeit im Mittelohr. Dies nennt man Paukenerguss.
  • Die Kinder spüren dann oft ein Druckgefühl im Ohr und haben seltener auch Ohrenschmerzen.
  • Es kann zu Hörstörungen kommen, die die Sprachentwicklung verzögern können.

3. Vernarbtes Trommelfell

  • Wenn ein Kind häufig Mittelohrentzündungen hat und dabei das Trommelfell wiederholt einreißt, kommt es vor, dass es vernarbt.
  • In der Folge kann die dünne Membran verhärten und unbeweglich werden, was das Hören verschlechtert.

4. Seltene Komplikationen

  • Obwohl es selten vorkommt, können auch Komplikationen auftreten, wie zum Beispiel eine Mastoiditis.
  • Eine Mastoiditis macht sich meist durch Schmerzen hinter den Ohren, manchmal auch mit Schwellungen und Fieber bemerkbar.
  • Sie muss mit Antibiotika behandelt werden, damit sie sich nicht auf den Knochen ausbreitet oder eine Hirnhautentzündung verursacht.

Diagnoseverfahren bei akuter Mittelohrentzündung

Diagnoseverfahren bei akuter Mittelohrentzündung

Die Diagnose einer akuten Mittelohrentzündung wird in der Regel durch eine ärztliche Untersuchung gestellt. Dabei werden verschiedene Verfahren eingesetzt, um die Symptome zu überprüfen und die Entzündung zu bestätigen.

1. Anamnese: Die Ärztin oder der Arzt fragt nach den aktuellen Krankheitszeichen und Beschwerden des Kindes sowie nach der Vorgeschichte der Erkrankung. Informationen über vorangegangene Infektionen oder Allergien können dabei helfen, die Diagnose zu stellen.

2. Körperliche Untersuchung: Es erfolgt eine Untersuchung beider Ohren, des Halses und des Rachenraums. Dabei kann die Ärztin oder der Arzt mögliche Entzündungszeichen wie Rötungen, Schwellungen oder eitrigen Ausfluss feststellen.

3. Messung der Körpertemperatur: Die Körpertemperatur wird gemessen, um festzustellen, ob Fieber vorliegt. Fieber ist ein häufiges Symptom bei einer akuten Mittelohrentzündung.

4. Otoskopie: Mit einem speziellen Gerät namens Otoskop wird das Trommelfell untersucht. Das Otoskop besteht aus einer Lupe und einem Lämpchen, mit dem die Ärztin oder der Arzt in den Gehörgang hineinschauen kann. Dabei können Rötungen, Schwellungen oder ein eitriger Ausfluss am Trommelfell festgestellt werden.

5. Tympanometrie: Bei Bedarf kann eine Tympanometrie durchgeführt werden, um die Beweglichkeit des Trommelfells zu überprüfen. Dabei wird ein Gerät verwendet, das Geräusche erzeugen und aufnehmen kann. Durch Änderungen des Luftdrucks kann festgestellt werden, ob sich das Trommelfell frei bewegen kann.

Diese Diagnoseverfahren helfen dabei, eine akute Mittelohrentzündung sicher zu erkennen und von anderen Erkrankungen wie einer Rachenentzündung oder einer Nasennebenhöhlenentzündung abzugrenzen. Bei Unsicherheiten oder Komplikationen kann gegebenenfalls eine weitere Untersuchung, beispielsweise eine Blutuntersuchung oder eine Bildgebung (wie ein CT-Scan), erforderlich sein.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Mittelohrentzündungen

Eine akute Mittelohrentzündung lässt sich in den meisten Fällen nicht vollständig verhindern. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die das Risiko einer Erkrankung reduzieren können:

1. Vermeiden Sie Passivrauchen: Kinder sollten in einer rauchfreien Umgebung aufwachsen. Das Einatmen von Zigarettenrauch erhöht das Risiko für Infektionen im Bereich der Atemwege und des Nasen-Rachen-Raums und schwächt zudem das Immunsystem des Kindes.

2. Stillen: Muttermilch enthält wichtige Antikörper, die das Immunsystem des Babys stärken und es vor Infektionen schützen können. Das Stillen kann somit auch das Risiko einer Mittelohrentzündung verringern.

3. Impfungen: Regelmäßige Impfungen gemäß dem empfohlenen Impfplan können dazu beitragen, bestimmte Infektionskrankheiten zu verhindern, die mit einer Mittelohrentzündung in Verbindung stehen können.

4. Hygiene: Eine gute Handhygiene ist wichtig, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände und lehren Sie auch Ihrem Kind die richtige Handhygiene.

5. Schnuller: Geben Sie Ihrem Kind nicht zu häufig einen Schnuller, da dies das Risiko einer Mittelohrentzündung erhöhen kann.

6. Aufenthalt in der Kita oder Schule: Wenn Ihr Kind eine Gemeinschaftseinrichtung wie eine Kita oder Schule besucht, kann es vermehrt Infektionen ausgesetzt sein. Achten Sie auf eine gute Hygiene und informieren Sie die Betreuer über mögliche Symptome einer Mittelohrentzündung.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Maßnahmen das Risiko einer Mittelohrentzündung zwar verringern können, aber keine Garantie für eine vollständige Vorbeugung bieten. Bei Fragen oder Bedenken sollten Sie immer einen Arzt oder Kinderarzt konsultieren.

Insgesamt ist eine Mittelohrentzündung ein häufiges und unangenehmes Problem, das jedoch in der Regel gut behandelt werden kann. Es ist wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die richtige Behandlung zu erhalten. Hausmittel wie warme Kompressen oder abschwellende Nasensprays können zur Linderung der Symptome beitragen, sollten jedoch nicht als alleinige Therapie verwendet werden. Bei starken Schmerzen oder anhaltenden Beschwerden sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um Komplikationen zu vermeiden.