„Was heißt Kanake?“ ist eine Frage, die oft kontrovers diskutiert wird. Der Begriff hat eine lange Geschichte und wurde sowohl abwertend als auch selbstbewusst verwendet. In diesem Artikel werden wir seine Bedeutung, Herkunft und den heutigen Gebrauch untersuchen, um ein besseres Verständnis für dieses umstrittene Wort zu erlangen.
1. Die Bedeutung des Lehnworts Kanake aus Hawaii
Das Lehnwort „Kanake“ stammt ursprünglich aus Hawaii und bedeutet „Mensch“ oder „Volk“. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch eine rassistische und abwertende Bedeutung entwickelt. In Deutschland wurde das Wort seit den Sechzigerjahren als Schimpfwort für Ausländer, insbesondere Türken, verwendet. Es lässt sich bis in die zweite Hälfte der Sechzigerjahre zurückdatieren.
Im Zweiten Weltkrieg wurden auch Russen als „Kanaken“ bezeichnet. Das Wort hatte damals eine allgemeinere Bedeutung und konnte für verschiedene Ausländergruppen verwendet werden. In einem Roman aus dem Jahr 1953 wird ein amerikanischer Pilot als „Kanake“ bezeichnet.
In den Sechzigerjahren wurde das Wort auch im Sinne von „Trottel“ verwendet, unabhängig von der Nationalität der Person. Es hatte also nicht immer einen rassistischen Kontext.
Es bleibt jedoch rätselhaft, wie das hawaiianische Wort „Kanake“ ins Deutsche gekommen ist. Eine Theorie besagt, dass es in der Sprache deutscher Seeleute eine Bezeichnung für Kollegen aus Polynesien oder Ozeanien war. Diese These konnte jedoch nicht durch Belege gestützt werden.
Eine andere Theorie ist, dass das Wort über den Kolonialjargon seinen Weg ins Deutsche gefunden hat. Im 19. Jahrhundert verwendeten die Briten das Wort „Kanaka“, um Arbeiter von verschiedenen Pazifikinseln zu bezeichnen, die oft zwangsverschleppt wurden. Diese Form des Sklavenhandels wurde als „blackbirding“ bezeichnet.
Mittlerweile hat das Wort „Kanake“ auch eine positive Bedeutung für einige türkische Schriftsteller und Rapper in Deutschland angenommen. Sie verwenden es stolz als Eigenbezeichnung, ähnlich wie der amerikanische Begriff „Nigger“ von schwarzen Menschen umgewandelt wurde.
2. Die Geschichte des Schimpfworts Kanake in Deutschland
Das Schimpfwort „Kanake“ hat eine lange Geschichte in Deutschland. Ursprünglich wurde es in den Sechzigerjahren als rassistische Bezeichnung für Türken verwendet. Im Zweiten Weltkrieg wurden auch Russen als „Kanaken“ bezeichnet.
Der Begriff hat seinen Ursprung im hawaiianischen Wort „Kanaka“, das „Mensch“ oder „Volk“ bedeutet. Es ist unklar, wie das Wort ins Deutsche gelangt ist, aber es wird vermutet, dass deutsche Seeleute es als Bezeichnung für Kollegen aus Polynesien oder Ozeanien verwendet haben.
Im 19. Jahrhundert übernahmen die Briten das hawaiianische Wort und verwendeten es für Arbeiter, die auf verschiedenen Pazifikinseln angeworben oder zwangsverschleppt wurden. Diese Form des Sklavenhandels nannte man blackbirding.
In Deutschland wurde der Begriff „Kanake“ zunächst für verschiedene Südseevölker verwendet und hatte keine rassistische Bedeutung. Später wurde er jedoch zu einem abwertenden Ausdruck für Ausländer, insbesondere Türken.
In den Neunzigerjahren versuchten türkische Schriftsteller und Rapper, das Wort wieder positiv zu besetzen und als stolze Eigenbezeichnung zu verwenden, ähnlich wie die amerikanischen Schwarzen mit dem Wort „Nigger“.
3. Der Ursprung des Begriffs Kanake und seine Entwicklung
Der Begriff „Kanake“ stammt ursprünglich aus der südpazifischen Inselgruppe und bedeutet dort „Mensch“ oder „Volk“. Im deutschen Sprachgebrauch wurde das Wort jedoch zu einem rassistischen Schimpfwort, insbesondere gegenüber Türken. Die Verwendung des Begriffs als Beleidigung lässt sich bis in die zweite Hälfte der Sechzigerjahre zurückverfolgen.
In dem Theaterstück „Nachrichten aus der Provinz“ von Jochen Ziem, das 1967 uraufgeführt wurde, gibt es eine Szene, in der Gymnasiasten einen türkischen Jugendlichen beleidigen und ihn als „Kanake“ bezeichnen. Damit griffen die Rassisten auf einen bereits im Deutschen etablierten Ausdruck zurück. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts konnte das Wort Kanake für verschiedene Ausländer verwendet werden.
Es ist interessant anzumerken, dass der Begriff ursprünglich nicht so eng gefasst war wie heute. In literarischen Werken aus dem Zweiten Weltkrieg wird er beispielsweise verwendet, um russische Gefangene zu beschreiben. Es scheint jedoch, dass sich die Bedeutung im Laufe der Zeit verändert hat.
Die Herkunft des Begriffs Kanake ist nicht eindeutig geklärt. Eine Theorie besagt, dass deutsche Seeleute den Ausdruck als Bezeichnung für Kollegen aus Polynesien oder Ozeanien verwendeten. Diese Seeleute galten als besonders fähige und treue Kameraden, weshalb der Begriff auch als „Ehrentitel“ für gute Kameraden europäischer Herkunft verwendet wurde. Diese Theorie wird jedoch nicht durch konkrete Belege gestützt.
Es ist wahrscheinlicher, dass die rassistische und abwertende Bedeutung des Begriffs eine Entlehnung aus dem Englischen ist. Im 19. Jahrhundert verwendeten die Briten das hawaiianische Wort Kanaka, um verschiedene Arten von Arbeitern zu bezeichnen, die auf den Pazifikinseln angeworben oder zwangsverschleppt wurden. Diese Form des Sklavenhandels wurde als blackbirding bezeichnet.
Auch Deutschland hatte Kolonialbesitzungen im Pazifik, daher könnte das Wort kanaka den deutschen Kolonialherren der Kaiserzeit bekannt gewesen sein. Es ist möglich, dass es eher über den Kolonialjargon seinen Weg als Schimpfwort ins Deutsche fand als über das Matrosendeutsch.
Die Kanaken selbst haben den Ausdruck schließlich als Volksbezeichnung übernommen. Mittlerweile wird sogar das französische Überseeterritorium Neu-Kaledonien als „Kanaky“ bezeichnet.
In den Neunzigerjahren versuchten türkische Schriftsteller und Rapper in Deutschland, den Begriff Kanake positiv umzuwerten und als stolze Eigenbezeichnung zu verwenden. Ähnlich wie bei dem Wort „Nigger“ bei schwarzen Amerikanern sollte der Begriff eine Art Identität und Stärke vermitteln.
Es bleibt jedoch festzuhalten, dass der Begriff Kanake nach wie vor ein rassistisches Schimpfwort ist und nicht von jedem verwendet werden sollte. Es ist wichtig, sensibel mit Sprache umzugehen und rassistische Ausdrücke zu vermeiden.
4. Kanake: Von einer neutralen Bezeichnung zum rassistischen Schimpfwort
Im Dezember 1967 wurde das Stück „Nachrichten aus der Provinz“ von Jochen Ziem im Berliner Schiller-Theater uraufgeführt. In einer Szene werden Gymnasiasten aus Rastatt gezeigt, wie sie einen jungen Türken beleidigen und ihn als „Kanake“ bezeichnen. Diese Verwendung des Wortes als rassistisches Schimpfwort für Ausländer, insbesondere Türken, lässt sich bis in die zweite Hälfte der Sechzigerjahre zurückverfolgen.
Das Wort „Kanake“ wurde jedoch schon früher im deutschen Sprachgebrauch verwendet. In dem Roman „Gejagt“ von Richard Hasemann, der 1953 erschien, wird das Wort verwendet, um russische Gefangene zu beschreiben. Es scheint also, dass das Schimpfwort ursprünglich nicht so eng gefasst war wie heute und für verschiedene ausländische Menschen verwendet werden konnte.
In den Vierzigerjahren wurde das Wort auch in Erzählungen wie „Der Führer hat Geburtstag“ von Thomas Valentin verwendet, um abgeschossene amerikanische Piloten zu beschreiben. Es scheint also, dass das Wort damals eine allgemeinere Bedeutung hatte und nicht speziell auf bestimmte ethnische Gruppen beschränkt war.
Die Herkunft des Wortes „Kanake“ ist rätselhaft. Es stammt ursprünglich aus dem hawaiianischen Sprachgebrauch und bedeutet einfach „Mensch“ oder „Volk“. Es wird vermutet, dass das Wort möglicherweise von deutschen Seeleuten übernommen wurde, die es als Bezeichnung für Kollegen aus Polynesien oder Ozeanien verwendeten. Es wird jedoch keine konkreten Belege für diese Theorie genannt.
Eine andere Theorie besagt, dass das Wort im Zusammenhang mit dem blackbirding entstand, einer Form des Sklavenhandels im Pazifik. Britische Kolonialherren verwendeten das Wort „Kanaka“ als Bezeichnung für verschiedene Arbeiter, die auf den Pazifikinseln angeworben oder zwangsverschleppt wurden. Diese Praxis war eine Form der Sklaverei und wurde auch von deutschen Kolonialherren praktiziert.
Im Laufe der Zeit haben sich jedoch türkische Schriftsteller und Rapper in Deutschland dazu entschieden, das Wort „Kanake“ als stolze Eigenbezeichnung zu verwenden, ähnlich wie es den amerikanischen Schwarzen mit dem Wort „Nigger“ gelungen ist. Dieser Versuch einer Umwertung des Begriffs hat jedoch nicht bei allen Menschen Anklang gefunden und das Wort bleibt nach wie vor ein rassistisches Schimpfwort für viele Menschen in Deutschland.
5. Die Rückkehr des Schädels von Atai und die negative Konnotation des Wortes Kanake
Der Schädel von Atai, einem Häuptling des kanakischen Volks auf der südpazifischen Inselgruppe Neu-Kaledonien, wurde im Jahr 2014 nach Frankreich gebracht und erst kürzlich wieder zurückgegeben. Atai war ein Anführer, der sich gegen den Landraub durch französische Siedler erhoben hatte und dabei sein Leben ließ. Sein Schädel wurde als Trophäe nach Frankreich gebracht und landete schließlich in den Magazinen des Pariser Naturkundemuseums. Erst 2011 wurde er dort entdeckt und nach langen Verhandlungen an eine Delegation aus Neu-Kaledonien übergeben.
Für viele Menschen in Deutschland mag es überraschend gewesen sein zu erfahren, dass das Wort „Kanake“ tatsächlich die Bezeichnung für ein Volk aus der Südsee ist, während es hierzulande als rassistisches Schimpfwort gilt. In den 1960er Jahren wurde es vor allem von Rassisten verwendet, um Türken abwertend zu bezeichnen. Aber auch im Zweiten Weltkrieg wurden Russen als „Kanaken“ bezeichnet.
Die Herkunft des Wortes „Kanake“ ist rätselhaft. Es stammt ursprünglich aus dem hawaiianischen Sprachgebrauch und bedeutet einfach nur „Mensch“ oder „Volk“. Im Laufe der Zeit wurde es jedoch ins Deutsche übernommen und bekam eine abwertende Bedeutung. Möglicherweise handelt es sich um eine Entlehnung aus dem Englischen, da die Briten im 19. Jahrhundert das Wort „Kanaka“ verwendeten, um verschiedene Arbeitergruppen auf den Pazifikinseln zu bezeichnen. Diese Arbeiter wurden oft zwangsverschleppt und als billige Arbeitskräfte auf Plantagen eingesetzt.
Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass das Wort „Kanake“ nicht immer eine rassistische Konnotation hatte. In früheren Zeiten konnte es auch einfach einen Trottel oder einfältigen Menschen bezeichnen, unabhängig von seiner Herkunft. Erst später wurde es zu einem abwertenden Ausdruck für Ausländer.
In den letzten Jahren haben türkische Schriftsteller und Rapper versucht, das Wort „Kanake“ als stolze Eigenbezeichnung zu übernehmen, ähnlich wie Afroamerikaner mit dem Wort „Nigger“. Dieser Versuch einer Umwertung des Begriffs ist jedoch umstritten und wird nicht von allen unterstützt.
Die Rückkehr des Schädels von Atai aus Frankreich nach Neu-Kaledonien wirft auch die Frage auf, wie wir mit der Vergangenheit und kolonialen Relikten umgehen sollten. Es zeigt sich deutlich, dass Worte wie „Kanake“ eine lange Geschichte haben und sowohl positive als auch negative Konnotationen tragen können. Es ist wichtig, diese Geschichte zu kennen und sensibel mit solchen Begriffen umzugehen, um Diskriminierung und Rassismus zu vermeiden.
6. Die Umwertung des Begriffs Kanake durch türkische Schriftsteller und Rapper
In den 90er Jahren haben türkische Schriftsteller und Rapper in Deutschland versucht, den Begriff „Kanake“ umzuwerten. Menschen wie der Autor Feridun Zaimoglu mit seinem Buch „Kanak Sprak“ oder die türkisch-deutsche Hip-Hop-Gruppe Das Cartel aus Kiel übernahmen „Kanake“ als stolze Eigenbezeichnung. Sie wollten damit ein ähnliches Vorbild schaffen, wie es den afroamerikanischen Schwarzen mit dem Wort „Nigger“ gelungen ist. Allerdings wurde diese Umwertung nicht von allen akzeptiert und kontrovers diskutiert.
Einige türkische Schriftsteller und Rapper sahen in der Übernahme des Begriffs eine Möglichkeit, sich selbstbewusst gegenüber rassistischen Vorurteilen zu positionieren und ihre eigene Identität zu stärken. Sie wollten zeigen, dass sie stolz auf ihre kulturelle Herkunft sind und sich nicht von abwertenden Bezeichnungen beeinflussen lassen.
Allerdings gab es auch Kritik an dieser Umwertung. Einige Menschen empfanden es als problematisch, einen Begriff zu verwenden, der lange Zeit als rassistisches Schimpfwort gegen Türken verwendet wurde. Sie argumentierten, dass eine positive Umdeutung des Begriffs nicht automatisch dazu führt, dass er seine rassistische Bedeutung verliert.
Die Diskussion um die Umwertung des Begriffs „Kanake“ zeigt deutlich die unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema. Während einige Menschen darin eine Möglichkeit zur Stärkung der eigenen Identität sehen, empfinden andere die Verwendung des Begriffs immer noch als rassistisch und abwertend. Es bleibt ein kontroverses Thema, das weiterhin diskutiert wird.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass der Begriff „Kanake“ eine komplexe Geschichte und Bedeutung hat. Seine Verwendung ist stark umstritten und kann als abwertend oder rassistisch empfunden werden. Es ist wichtig, sensibel mit solchen Begriffen umzugehen und respektvoll über ethnische Vielfalt zu sprechen. Ein offener Dialog und ein Bewusstsein für die Auswirkungen von Sprache können einen positiven Beitrag zur Bekämpfung von Vorurteilen leisten.